Imkerverein Hatten und Umgebung e. V.
Die Imkerschaft hat sich im nördlichen Landkreis Oldenburg – etwa zwischen Dötlingen im Süden, Oldenburg im Norden, Wardenburg bzw. Großenkneten im Westen und Ganderkesee im Osten – seit 1948 im „Imkerverein Hatten und Umgebung“ organisiert. Im Dezember dieses Jahres hatte unser Verein 35 Mitglieder, die 362 Völker betreuten.
Seit dem 16.01.2013 sind wir nunmehr im Vereinsregister als „Imkerverein Hatten und Umgebung e.V.“ aufgenommen worden. Zu diesem Zeitpunkt hatte unser Verein rund 70 Mitglieder mit ca. 700 Völkern. In 65 Jahren haben sich also Mitglieder- und Völkeranzahl verdoppelt.
Im Jubiläumsjahr 2018 haben wir jetzt einen Mitgliederstand von 140 Männern, Frauen, Jugendlichen und Kindern. Diese betreuen aktuell 935 gemeldete Völker. Dass sich die Mitgliederanzahl in 5 Jahren nochmal verdoppelt hat, liegt sicherlich zum einen an die neuen Möglichkeiten als eingetragener Verein, sowie auch an den 4 Grundkursen für Neuimker, die wir 2014, 2015, 2016 und 2018 erstmals angeboten haben.
Auch Sammelbestellungen, jetzt jedoch für Futtersirup und Bienenzubehör, haben wieder Ihren Platz in unserem Verein gefunden. Alle Vergünstigungen werden direkt an unsere Imker weitergegeben.
Vereinsprojekte werden überwiegend durch Spenden finanziert, bzw. mit viel ehrenamtlicher Arbeitskraft und Ausdauer.
Diese relativ einfache Organisation mit minimalem Aufwand entspricht zwar auf den ersten Blick der unter Imkern vorherrschenden Individualität, darf aber nicht darüber hinweg täuschen, daß in bilateralem Austausch oder in Verabredungen von kleinen Gruppen umfangreiche und fachlich aktuelle Arbeit geleistet wird. Die nicht formelle, freundschaftliche Zusammenarbeit unter den Vereinsmitgliedern, auch zum Zwecke gegenseitiger Hilfe oder der Ausbildung, ist weitaus umfassender als sich angesichts der offiziellen Vereinsaktivitäten vermuten ließe.
Neben dem Informationsaustausch über die Arbeit in den übergeordneten Imkerorganisationen befaßt sich die Mitgliedschaft inhaltlich beispielsweise mit nachstehenden aktuellen Themen: In Zuchtfragen neigt der Verein zur konsequenten Erhaltung der Carnica. Die Buckfastbiene wird allerdings nicht durchweg abgelehnt. Ein „gesundes“ Mißtrauen herrscht gegenüber allen Arten von „Importbienen“. Letzteres wird auch i.S. der Seuchenbekämpfung begründet. Bei der Varroabekämpfung zeigen die Mitglieder zunehmend eine Abkehr von unnatürlicher Chemie und wenden mit steigender Tendenz biologische Methoden, wie das Ausschneiden der Drohnenbrut oder Bannwabenverfahren an. Aktuell wird die differenzierte Anwendung von Ameisensäure geübt. Aber auch Milchsäure, Oxalsäure oder Thymol werden diskutiert. Der Verein pflegt seit zwei Jahren konsequente, möglichst flächendeckende Kontrolle auf Faulbrutsporen und ist – von einer unwesentlichen Ausnahme bei einem (Import)-Volk – abgesehen, bisher von der Seuche verschont geblieben.
Neben dem disziplinierten Umgang mit Chemie wird zur Minimierung des Rückstandsrisikos im Honig auch der Aufbau eines betriebseigenen Wachskreislaufs mit eigener Mittelwandherstellung in verschiedenen Methoden diskutiert. Selbstverständlich wird auch das Thema Honigqualität vorrangig behandelt. Die über den Honig hinausgehende potentielle Produktpalette erfreut sich langsam wachsenden Interesses: Einige Mitglieder stellen Bärenfangliköre oder Met in diversen Variationen her. Es werden auch Kerzen gegossen oder Propolistinktur als Hausmittel hergestellt. Die Herstellung von weiteren Produkten der Apitherapie oder der Bienenkosmetik ist allerdings ein Entwicklungsgebiet mit noch großem Spielraum. Die gezielte Vermehrung und Verbesserung von Bienenweide wird vom Verein durch z.B. Beschaffung von Saatgut oder Bezuschussung von Pflanzenkauf gefördert.
Mehrere Vereinsmitglieder – vor allem auch der ehemalige Vereinsvorsitzende – sind oder waren in übergeordneten Imkerorganisationen in verschiedensten Funktionen tätig. Der Verein erhält i.d.R. Zuschüsse des Landkreises, die zur Beschaffung von Bienenweide, zur Seuchenbekämpfung und zur fachlichen Fortbildung genutzt werden. Trotz der aus der Sicht der Mitglieder bürokratischen Umständlichkeiten nimmt der Verein auch Zuschussmöglichkeiten aus EU-Fonds wahr.